Samstag, 27. Februar 2010

Puzzle von Bror Persson in Pilegården in Göteborg


Puzzle ist eines der jüngsten Werke in Pilegården im Göteborger Stadtteil Askim und steht eingebettet zwischen den Parkhäusern und Parkplätzen des Wohngebietes. Die Betonskulptur Puzzle wurde von Bror Persson im Jahre 1971 realisiert und gleicht seinem anderen Werk, das nicht weit davon entfernt an der gleichen Straße steht und den Namen Bautasten trägt.

Mit Puzzle wollte der Künstler sein anderes Werk vervollständigen, indem er die die einzelnen Steine zusammenfügte und damit den Weg aus der Vergangenheit in die Zukunft zeigte. Puzzle symbolisiert daher das menschliche Gefüge, das ein Wohngebiet ausmacht und nur funktioniert, wenn alle Steine passen.

Der Künstler Bror Persson (1923 - 1996) war vor allem Grafiker und Maler und hat nur sehr wenige Skulpturen realisiert. Bror Persson studierte an der Kunsthochschule Valand in Göteborg, verbrachte jedoch mehrere Jahre seines Lebens in Italien. Seine Werke, vor allem zahlreiche Stilleben, findet man heute in mehreren bedeutenden Kunstmuseen Schwedens.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 26. Februar 2010

Havet am Sannegårdskajen im Göteborger Stadtteil Lundby


Wie so viele Hausausschmückungen, findet man auch die Skulpturengruppe Havet, die zwischen mehreren Bauwerken über der Skulptur Seepferde am Sanngårdskajen in Lundby zu finden ist, keinen Künstlernamen, auch wenn die Gebäude noch relativ neu sind und es sich bei der künstlerischen Arbeit um ein modernes Werk handelt.

Die Skulpturengruppe besteht aus fünf Teilen, die jeweils über und neben den Eingängen zu den Häusern angebracht sind. Die künstlerisch gealterten Steine zeigen, teils in symbolischer Form, teils gegenständlich, die Zeit als Sannegården noch Wasser war und hier die unterschiedlichsten Fische und Vögel zu Hause waren. Eingefügt in diese Darstellungen sind zusätzlich Steinritzungen in der Art wie man sie vor allem an der Küste des Bohuslän findet. Bei der Arbeit Havet (Meer) bekommt man den Eindruck, dass der Künstler die Vergänglichkeit dieser Stelle ausdrücken will, denn wie dieser Teil der Stadt einst unter Wasser lag, kann die von den Menschen verursachte Umweltverschmutzung dieses Gebiet auch wieder versinken lassen. Noch schwimmen die Fische jedoch etwa sieben Meter über der Wasserfläche.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 25. Februar 2010

Ny Svenskar von Kristina Müntzing in Lindholmen in Göteborg


Wenn man durch Lindholmen in Göteborg streift, so entdeckt man am Eingang der Lindholmenbibliotek mehrere seltsame Gestalten unter einem nicht weniger seltsamen Baum, die die Ny Svenskar darstellen. Die flachen Figuren stellen weder Mensch noch Tier dar, und sie stellen noch weniger Wissenschaftler dar, die viele der Bücher in der Bibliothek verfasst haben. Je mehr man die Figuren betrachtet, je weniger weiß man, aus welcher Welt sie eigentlich kommen. Sie machen jedoch mit Sicherheit neugierig und locken den Betrachter näher.

Nach Aussage der Künstlerin, die die Skulpturen im Auftrag des Statens Konstråd geschaffen hat, stellen die merkwürdigen Figuren eine Art Willkommenskommitee für die Besucher der Bibliothek dar und porträtieren die undefinierbare Gedankenwelt der tausenden von Studenten, die hier in Lindholmen ihr Wissen vervollständigen. Die Ny Svenskar (Neuen Schweden) befinden sich daher in einer Parallelwelt der Gedanken.

Ny Svenskar ist, nach Aussagen der Künstlerin, aber auch die Geschichte Lindholmens, das sich aus einem Industriegebiet mit Werften zu einem Zentrum der Wissenschaft und der Kenntnisse entwickelt hat. Die merkwürdigen Figuren drücken daher auch die Zukunft aus und die Hoffnungen, die wir in sie setzen.

Kristina Müntzing, die 1973 in Helsingborg geboren wurde, studierte an University of London, der Kunsthochschule Valand in Göteborg und der Nordic Artschool in Karleby Kunst. Kristina Müntzing, die vor allem in Ängelholm und Göteborg arbeitet schafft weniger Skulpturen als vielmehr Installationen, die in verschlüsselter Form einen Zustand ausdrücken, eine Parallelwelt, in der man sich fragen muss an welchem Ort dieser imaginären Welt man sich selbst befindet.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 24. Februar 2010

Spjälkning, Bandage von Nils.Olof Bonnier in Pilegården in Göteborg


Eine der Skulpturen am Rande des Wohngebiets Pilegården in Göteborg wird vermutlich nur von den wenigsten Bewohnern oder Besuchern des Pilegården als Kunstwerk betrachtet. Die Mehrheit überlegt sich wohl eher, wozu dieses grüne Gebilde aus Beton und Stahl dient, das der Künstler Spjälkning, also Bandage, nannte.

Weder der Künstler, noch Stena Fastigheter gaben eine Erklärung zu diesem Werk auf vier Pfeilern, so dass sich jeder Betrachter seine eigenen Gedanken über diese Skulptur machen kann. Spjälkning lässt mit Sicherheit mehrere Erklärungen zu, zumal der mittlerweile verstorbene Künstler auch nicht mehr widerspricht.

Über Nils-Olof Bonnier, den Künstler von Spjälkning ist sehr wenig bekannt. Er studierte an der Kunsthochschule Valand in Göteborg Malerei und war Mitglied der Künstlergruppe Björnligan, die sich aus ehemaligen Valand-Studenten zusammensetzte und vor allem in den 60er Jahren aktiv war. Gemälde von Nils-Olof Bonnier kann man in mehreren schwedischen Museen betrachten, unter anderem im Modernen Museum in Stockholm. Die Bandage, Spjälkningen, ist die einzige Skulptur von Nils-Olof Bonnier in Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 23. Februar 2010

Arkipelag (Archipel) von Claes Hake in Lindholmen, Göteborg


Mitten im Wissenschaftszentrum, neben Universitätsgebäuden, Bibliothek und Forschungseinrichtungen findet man eine Skulpturengruppe, die der Künstler Arkipelag (Archipel) genannt hat und in seiner Form und Größe typisch für die Arbeiten des Künstlers sind.

Ein Archipel ist eine Inselgruppe, bei der, wie den Schären vor Göteborg, zahlreiche Inseln sehr nahe aneinander liegen und über eine eigene typische Vegetation und Tierwelt verfügen. Auch wenn es sich dabei üblicherweise um größere Inselgruppen handelt, so kann man die Schären als den vielleicht kleinsten "Arkipelag" bezeichnen und das Kunstwerk in Lindholmen damit seiner geographischen Lage zuordnen.

Claes Hake, der 1945 in Mölndal bei Göteborg geboren wurde und an der Kunsthochschule Valand studierte, hat während der letzten Jahre mehrere ähnliche Bögen aus Granit geschaffen, die immer in eine bestimmte Landschaft eingebettet wurden und die Bewegung von Wasser oder von Schneewehen ausdrücken. Claes Hakes Werk Arkipelag symbolisiert daher auch mehr die Wogen, die die Inseln eines Archipel vom Festland trennen als die Erhebungen selbst.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 22. Februar 2010

Abstraktioner, Anstraktionen, von Jan Steen in Pilegården in Göteborg


Auf einem der Innenhöfe in Pilegården im Göteborger Stadtteil Askim steht eine der frühen Skulpturen Jan Steens, die der Künstler Abstraktioner, Abstraktionen, genannt hat und im Jahre 1968 für die Stena Fastigheter in Bronze schuf.

Abstraktioner ist, wie der Name schon sagt eine abstrakte Arbeit des Künstlers und lässt den Betrachter einige Zeit nach einem Symbol suchen. Wer die Skulptur von der richtigen Seite aus betrachtet kann unter Umständen eine Frau mit ihrem Kind entdecken, was der Skulptur an diesem Ort auch einen gewissen Sinn gibt.

Jan Steen (1929 -1997) besuchte sowohl die Slöjdföreningen (heute Hochschule für Design und Kunsthandwerk) als auch die Kunsthochschule Valand in Göteborg. Während Jan Steens anfängliche Arbeiten mehr zum surrealistischen neigten und in der abstrakten Kunst anzusiedeln sind, schuf er später auch Werke wie Gunnar Gren oder Charles Felix Lindberg in Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 21. Februar 2010

Pylonerna von Sievert Lindblom und Ulrik Samuelsson in Lindholmen, Göteborg


In der Allée in Lindholmen findet man eine etwas ausgefallene Skulptur, die man als Autofahrer besser sehen kann als als Fußgänger und die von den meisten der Passanten gar nicht in ihrer Gesamtheit wahrgenommen werden kann. Es handelt sich dabei um 28 zehn Meter hohe Stahlpfeiler an den den beiden Straßenseiten, die in ihrer Gesamtheit die verschiedensten Buchstaben darstellen.

Die Pfeiler in ihrer etwas eigenwilligen Form entstanden in Zusammenarbeit zweier schwedischer Künstler, wobei ihnen Sievert Lindblom die Form gab und Ulrik Samuelsson die Farbe. Leider ist das Werk in seiner monumentalen Art nur sehr wenigen Personen zugänglich, da nur wenige Betrachter in der Lage sind auch überdimensional zu sehen und zu denken.

Sivert Lindblom, geboren 1931, studierte an der Konstakademin in Stockholm Skulptur, wobei seine frühen Werke noch von Rodin inspiriert wurden, seine späteren sich mehr und mehr zu Installationen entwickelten und schließlich in die Stadtarchitektur eingebettet wurden. Ulrik Samuelsson, geboren 1935, hat ebenfalls an der Konstakademin in Stockholm studiert, wobei er sich jedoch auf Malerei spezialisierte und mehrmals mit Sivert Lindblom zusammenarbeitete. Ulrik Samuelsson war seit den 60er Jahren ein Vorreiter in überdimensionalen Arbeiten, vor allem innerhalb des Bereiches Kunst in der Architekur.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 20. Februar 2010

Mattan, der Teppich, von Ralph Lundquist in Pilegården in Göteborg


Eine der ersten Skulpturen, die man im Wohngebiet Pilegården im Göteborger Stadtteil Askim entdeckt, ist die Mattan, ein roter Teppich aus Beton, der auf einer Teppichstange zu hängen scheint um bald ausgeschlagen zu werden. Auch wenn die Skulpur Mattan aus rotem Beton mit Muster auf den ersten Blick nicht sehr originell scheint, so drückt sie heute dennoch die Erinnerung an frühere Zeiten aus, als jeder Vorhof eines Mietgebäudes noch über eine Teppichstange verfügte und die Bewohner dort regelmäßig ihre Teppiche reinigten.

Während die Herausforderung an den Künstler insbesondere war eine Bewegung der Mattan, also des Teppichs, auszudrücken, so schuf er das Kunstwerk im Jahre 1971 in einer Zeit des Umbruchs, als noch einige Bewohner ihre Teppiche ausschlagen wollten, anderen aber bereits zu den Staubsaugern griffen, die ab Ende des Zweiten Weltkriegs immer mehr auch in Normalhaushalten zu finden waren.

Ralph Lundquist, geboren 1931 in Göteborg, besuchte sowohl die Kunsthochschule für Design und Kunsthandwerk (HDK), als auch die heutige Kunsthochschule Valand in Göteborg. Der Künstler Ralph Lundquist schuf mehrere bedeutende öffentliche Kunstwerke in Göteborg und arbeitet mit verschiedenen Materialien. Seine Werke findet man in mehreren Museen Schwedens, unter anderem auch im Kunstmuseum in Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 19. Februar 2010

Sjöhästar, Seepferde, von Jill Lindström am Sannegårdshamnen in Göteborg


Die künstlerische Erzählung aus den sieben Weltmeeren von Jill Lindström am Sannegårdshamnen in Göteborg besteht aus vier Skulpturen, die jeweils oberhalb eines Bootsstegs angebracht sind. Eine dieser Skulptur nennt sich Sjöhästar, Seepferde.

Seepferde waren seit der Antike mystische Figuren für die Seefahrt. Sie zogen Schiffe durch die Meere und transportierten Zedernholz aus dem Libanon. Kein Wunder daher, dass Sjöhästar auch sehr häufig als Glücksbringer betrachtet wurden und daher als Galionsfiguren die großen Segler vor den Gefahren der Meere schützten, denn welches Unwesen würde ein Schiff angreifen, das von einem Tier beschützt wird, das ebenfalls aus dem Ozean kommt.

Jill Lindström, die die Skulptur Sjöhästar im Jahre 2003 am Sannegården aufstellte, hat mit ihrem vierteiligen Werk einen bedeutenden Beitrag zur Seefahrtgeschichte Göteborgs beigetragen. Die Göteborger Künstlerin, die die Hochschule für Design und Handwerk, sowie die Kunsthochschule Valand besuchte, lässt ihre Skulpturen am Sannegården für sich sprechen und selbst die Symbole geben nur einen Hinweis, denn jedes ihrer Kunstwerke kann mehrere Geschichten erzählen, die alle eng mit der Seefahrt verbunden sind.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 18. Februar 2010

Fåglar, Vögel, von Berit Lange in Pilegården in Göteborg


Inmitten der Häuser der Stena Fastigheter, die in den 60er Jahren auf einem früheren Bauernhof aufgebaut wurden, entdeckt man eine Skulptur, die nicht nur an die früheren Zeiten erinnert, sondern auch in der Materialwahl von den anderen Skulpturen des Gebietes in Askim abhebt. Es handelt sich dabei um die Holzskulptur Fåglar, Vögel.

Bei den Fåglar der dänischen Künstlerin handelt es sich, der Form nach zu urteilen, weniger um Küstenvögel, sondern eher um Tauben oder Amseln, Vögel also, die sowohl früher hier zu Hause waren als auch heute noch Pilegården besuchen und den Bewohnern einen Lichtblick in der monotonen Wohnlandschaft bieten, die in Göteborg relativ unbeliebt ist.

Berit Lange (1925 - 1987), die die Skulptur Fåglar im Jahre 1968 geschaffen hat studierte an der Hochschule für Design und Kunsthandwerk (HDK) und der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Sie schuf während ihres Lebens nur relativ wenige Skulpturen und ist mehr für ihre Gemälde im Stil des Expressionismus in dunklen Leuchtfarben bekannt. Ihre Werke findet man in mehreren Museen Schwedens, wobei auch in Göteborg sowohl öffentliche Werke als auch Gemälde im Museum zu finden sind.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 17. Februar 2010

Medmänskligheten von Eino Hanski in Lindholmen in Göteborg


Eine der persönlichsten Skulpturen Göteborgs findet man inmitten des Ausbildungszentrums in Lindholmen, am Norra Älvstranden. Aus einem Granitblock streckt sich eine ausgestreckte Hand über die im Sommer das Wasser läuft um sich in ein Bassin zu ergießen. An der Stelle, wo die Hand aus dem Granit kommt glaubt man fast, der Stein hätte sich durch die Hand geöffnet und die spitzen Kanten, die aus dem Stein zeigen begleiten die Bewegung dieser Hand.

Der Künstler Eino Hanski nannte diese Skulptur, die 1992 in Lindholmen aufgestellt wurde, Medmänskligheten, die Mitmenschlichkeit. Medmänskligheten soll, nach Aussagen des Künstlers, an den Moment erinnern, als er 1942 in Schweden ankam und ein schwedischer Soldat ihm seinen Schafpelz über die Schulter hing um ihn von der Kälte zu schützen, eine Erinnerung, die der Künstler in Form einer Skulptur auch symbolisch aufrecht erhalten wollte.

Eino Hanski (1928 - 2000) war vor allem Schriftsteller, auch wenn er einige sehr bedeutende Skulpturen in Göteborg hinterlassen hat. Geboren wurde Eino Hanski in Leningrad, wobei er sich 1945, einige Jahre nach seiner Flucht mit seiner Mutter und seiner Schwester, in Göteborg niederließ, der Stadt, die er dann als seine Heimat empfand. Auch wenn seine Muttersprache Russisch war, so verfasste er seine Bücher jedoch auf Schwedisch.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 16. Februar 2010

Emaljfris von Inger Hanmann am Hotel Opalen in Göteborg


Öffentliche Kunst findet man in Göteborg nicht nur an öffentlichen Plätzen und Gebäuden, sondern auch in privaten Anlagen oder, wie in der Engelbrektsgatan, auf der Frontseite des Hotel Opalen. Auf der gesamten Frontseite des Hotels findet man ein Emaljfris (Emailfries), das dem Hotel einen modernen, dynamischen Eindruck verleiht und wie eine musikalische Komposition wirkt.

Das Emailfries am Hotel Opalen hat keine direkte Aussage zu vermitteln, sondern ist ein Spiel mit Farbkompositionen und Mustern in überdimensionaler Form, die man nur selten bei Emailarbeiten findet. Die dänische Künstlerin hat hier ihr Werk in eine architektonische Struktur eingebettet, die die Fassade aufwertet und dem Hotel einen freundlichen Eindruck verleiht.

Inger Hanmann (1918 - 2007) war Anfangs mehr der Musik zugeneigt, aber der Besuch der Kunstindustrieschule für Frauen weckte ihr Interesse für Malerei und moderne Kunst. Sie besuchte daher anschließend die Rostrup Bøyesens Malerskolle in Kopenhagen, wo sie sich vor allem der Malerei und der Emailkunst widmete. Inger Hanmann hatte ihren Durchbruch, als die von den Schous Fabrikker den Auftrag erhielt künstlerischen Ausdruck und industrielle Emailtechniken zu verknüpfen. Dies führte auch dazu, dass Inger Hanmann im Anschluss mehr und mehr Aufträge erhielt Emailkompositionen zu schaffen, die einer architektonischen Umgebung angepasst waren.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 15. Februar 2010

Vindarna von Per Thorlin in Pilegården in Göteborg


Zwischen den Häusern in Pilegården im Göteborger Stadtteil Askim entdeckt man eine Betonskulptur, die an dieser Stelle zum Träumen anregt oder auch gefühlsmäßig an der falschen Stelle zu finden ist, denn der Künstler Per Thorlin symbolisiert hier die Winde (Vindarna) in Form von Segeln im Wind und vermittelt damit das Gefühl als würde man mit seinem Segelboot über das Wasser des Kattegatts gleiten.

Der Künstler hat hier eine künstlerische Meisterleistung geschaffen, indem er einer Betonskulptur Ausdruck gab bei der er die Techniken der Malerei mit in die Skulptur integrierte. Natürlich ist es abstrakt, so weit vom Meer entfernt und in einem windgeschützten Innenhof von Winden die Segel straffen zu lassen, aber gerade der Kontrast zwischen den nüchternen Bauten der 60er Jahre und dem Traum vom über dem Wasser gleiten regt die Fantasie an und vermittelt in einer monotonen Umgebung die Hoffnung und den Gedanken an die Freiheit im Wind. Vindarna hat damit eine mehrfache Bedeutung für Pilegården.

Per Thorlin wurde 1923 in Oslo geboren, wo er auch mit seinem Kunststudium begann, das er dann an der Kunsthochschule Valand in Göteborg fortsetzte. Der norwegische Künstler Per Thorlin ist im Grunde Maler und hat nur relative wenige Skulpturen geschaffen. Seine Werke wurden vor allem in Schweden, Norwegen und Frankreich ausgestellt. Im Jahre 1991 konnte man einige seiner Gemälde auch in der Göteborger Kunsthalle entdecken. Per Thorlin wurde vor allem als Maler von visionären Landschaften des Bohuslän bekannt, wobei dieser Einfluss auch an seinem Werk Vindarna in Göteborg, das er 1968 realisierte, festzustellen ist.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 14. Februar 2010

Skogskvinnan, die Waldelfe, von Jerd Mellander in Pilegården in Göteborg


Mitten unter den Häusern in Pilegården in Göteborg steht eine Skulptur, die an das alte Schweden erinnert und damit im Kontrast zu den relativ einförmigen Häusern der 60er Jahre stehen, die das Kunstwerk umgeben. Die Skulptur wurde vom Künstler Skogskvinnan, die Waldelfe, genannt. Die weibliche Figur aus Bronze sieht aus, als würde sie von Pflanzen umrankt und fast mit der Natur verschmelzen.

Eine Skogskvinna war schon immer Teil der nordischen Legenden und Sagen. Die Waldelfe gilt als Herrscherin über den Wald und dessen Tiere. Über das Aussehen der Skogskvinna findet man sehr unterschiedliche Aussagen. Bisweilen wird sie als Schönheit bezeichnet, die den Wanderer im Wald in die Irre führt, in anderen Sagen ist sie nur von vorne schön und ihr Rücken gleicht einem im Sturm gewachsenen Baumstamm und in wieder anderen Legenden gleicht sie mehr Ästen als einer Frau. Auch ihre Eigenschaften wechseln mit den schwedischen Regionen. Die Skogskvinna kann in manchen Teilen Schwedens selbst dem Jäger helfen, damit jeder Schuss ein Treffer wird, insoweit er nicht auf ihre persönlichen Elche zielt.

Jerd Mellander (1934 -1992) besuchte die Kunsthochschule Valand in Göteborg und arbeitete vor allem in Mölndal und Göteborg. Sowohl 1956 als auch 1965 wurde er in der Göteborger Kunsthalle ausgestellt. Nach seinem Tode wurde dann eine Ausstellung im Göteborger Kunstmuseum organisiert. Eines der bekanntesten Werke Jerd Mellanders in Göteborgs ist die Christusfigur aus Terrakotta in der Bergsjöns Kirche. Seine Skulptur Badresorna till Achim am Göteborger Slottsskogen wurde leider im Jahre 2007 gestohlen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 13. Februar 2010

Galionsfigur von Jill Lindström am Sannegårdshamnen in Göteborg


Im Auftrag der Göteborger Baufirmen Riksbyggen, Familjebostäder und HSB hat Jill Lindström am Sannegårdshamnen des Norra Älvstranden vier Skulpturen zum Thema "Erzählungen der sieben Meere" aus Bronze, Zement und Fliesenteilen erstellt. Eines dieser Kunstwerke nannte die Göteborger Künstlerin Galionsfigur.

Sie hat hierzu aus Zement den Bug eines Schiffes gestaltet, der von Fliesenteilen ummantelt ist, die an die letzte Fracht der Ostindiefararen Götheborg erinnern, die an der Einfahrt zum Göta Älv unterging. Bei der Galionsfigur handelt es sich um eine der typischsten Figuren, nämlich eine Seejungfrau, die oft mit Venus gleichgestellt wird. In der Regel hatten nur Segelboote eine Galionsfigur, die als der Schutzpatron eines Schiffes angesehen wurde. Allein eine Beschädigung der Figur war schon ein böses Omen und beschwor ein Unglück bei der nächsten Reise.

Die Göteborger Künstlerin Jill Lindström studierte sowohl an der Hovedskous mälarskolan als auch an der Kunsthochschule Valand bevor sie ein Jahr lang Skulptur im ehemaligen Jugoslawien studierte. Jill Lindström erhielt für ihre Arbeiten zahlreiche Preise und Stipendien, wobei sie sich künstlerisch auch in Grafiken oder Videorealisationen ausdrückt. Die Künstlerin übernimmt auch oft und gerne pädagogische Aufträge im Kunstbereich.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 12. Februar 2010

Bronsåldern, die Bronzezeit, von Yngve Steen in Pilegården in Göteborg


Vor allem in den 60er Jahren begannen mehrere Baugesellschaften Göteborgs Kunst in Neubaugebieten zu integrieren. Vor allem die Stena Fastigheter waren in diesen Jahren sehr aktiv und haben dabei, unter anderem, zwischen den Häusern in Pilegården einen wahren Skulpturenpark angelegt in dem man die unterschiedlichsten Arbeiten finden kann.

Bereits zwischen den ersten Häusern kann man eine Skulptur entdecken, die der Künstler Bronsåldern, die Bronzezeit, genannt hat. Natürlich ist dabei bereits das Material aus Bronze, aber auch das Werk selbst führt in abstrakter Form in die Bronzezeit zurück, indem der Künstler mehrere Werkzeuge der Bronzezeit symbolisch zu einem einzigen Werk verbunden hat. Yngve Steen hat sein Werk Bronsåldern, das im Skandinavischen Raum weitaus später kam als in den anderen Regionen der Welt, im Jahre 1968 geschaffen.

Der dänische Künstler Yngve Steen, geboren 1932, ist in erster Linie Maler, hat aber auch mehrere Skulpturen realisiert, wobei man in Göteborg nur ein einziges Werk von ihm findet. Yngve Steen studierte erst in der Hovedskous Målarskola in Göteborg und besuchte anschließend die Kunsthochschule Valand. Er hat, in den ersten Jahren seines Schaffens, mehrmals in der Göteborger Kunsthalle ausgestellt. Mehrere Gemälde Yngve Steens haben auch Göteborg und den Göta Älv als Thema.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 11. Februar 2010

Snäckfågel, Schneckenvogel, von Eric Grate in Göteborg


An der Kreuzung von Skånegatan und Engelbrektsgatan, direkt vor dem Haupteingang des Hotels Opalen in Göteborg ragt eine abstrakte Skulptur in den Himmel, die der Künstler Snäckfågel oder Schneckenvogel genannt hat.

Niemand kann heute genau sagen, wann Eric Grate seinen Snäckfågel wirklich geschaffen hat, da mehrere Dokumente sehr unterschiedliche Jahre nennen. Mit größter Wahrscheinlichkeit hat der Künstler die 2,50 Meter hohe Bronzeskulptur zwischen 1960 und 1961 geschaffen. Sie wurde dann vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond 1967 an seiner heutigen Stelle aufgestellt. Ein Duplikat der Skulptur befindet sich noch im schwedischen Eslöv. Grate hat mit seinem Snäckfågel eine abstrakte Skulptur der 50er und 60er Jahre geschaffen. Während man den Vogel im Werk noch finden kann, so ist die Schnecke dabei weitaus schwieriger zu entdecken.

Eric Grate (1896 - 1983) studierte an der Konstakademin in Stockholm Kunst bevor er zahlreiche Studienreisen in mehrere europäische Länder unternahm und sich einige Jahre lang in Paris nieder ließ. Während Eric Grate sich anfangs noch der klassischen Skulptur zuwandte, neigten seine späteren Werke mehr und mehr zum Surrealismus.

Eric Grate stellte seine Werke 1945, zusammen mit Hugo Zuhr, erstmals in der Göteborger Konsthalle aus und dann erneut 1955, dieses Mal jedoch als Einzelausstellung. Grate schuf 1945 die Kostüme und schuf die Szenonografie zu Sartres Fliegen im Dramaten in Stockholm und repräsentierte 1955 Schweden auf der Kunstbiennale in Venedig

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 10. Februar 2010

Pingvin, der Pinguin im Schlosswald von Göteborg


Auf einem der Hügel des Schlosswaldes (Slottsskogen) in Göteborg steht ein Granitpinguin in Originalgröße. Auch wenn die Form des Pinguins sehr einfach gehalten ist, so wurde der Stein jedoch fein geschliffen und die Form des Pinguins ist schon aus der Ferne gut zu erkennen. Auf seiner Anhöhe scheint der Pinguin die Spaziergänger auf den nahen Wegen zu beobachten.

Der Pinguin aus Granit ist eine Symbol für eine der größten Attraktionen des Schlosswaldes, denn die Pinguine des Zoos ziehen die Besucher des Parks wie magisch an. Erwachsene und Kinder beobachten diese Schwimmkünstler länger als jedes andere Tier des nordischen Tiergartens.

Leider trägt der Pinguin auf seinem Hügel weder die Signatur des Künstlers, noch wurde das Kunstwerk in einer der Listen der öffentlichen Kunst in Göteborg aufgenommen. Die Idee des Pinguinskulptur ist jedoch nicht ganz einzigartig im Slottsskogen, da man im Hof des angrenzenden Naturwissenschaftlichen Museums einen Brunnen findet, der ebenfalls von drei Pinguinen dominiert wird.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 9. Februar 2010

Kambrium von Leo Pettersson bei Röda Sten in Göteborg


Direkt am Göta Älv, nur wenige Schritte entfernt vom Kulturzentrum Röda Sten in Göteborg, ragt eine überdimensionale Granitskulptur leicht über das Wasser des Flusses. Diese Granitskulptur, die sich ringweise zu verjüngen scheint, wurde 1995 hier geschaffen und erinnert an die lange Entwicklung der Erdgeschichte.

Die Skulptur nennt sich Kambrium und erinnert damit an den Moment als sich die ersten Tiere mit einem Rückrat entwickelten um später aus dem Wasser an Land zu kommen. Kambrium am Röda Sten verbindet die beiden Elemente und schafft gleichzeitig eine Verbindung zur geologischen Erdgeschichte, da ein Teil der Felsen um Göteborg bis zurück ins Kambrium reichen. Die Struktur der Skulptur erinnert ebenfalls an ein knochiges, schwimmendes Tier, das eben erst für kurze Zeit an Land geklettert ist.

Leo Pettersson, geboren 1953 in Partille, besuchte die Kunsthochschule Valand in Göteborg und wohnt heute in Henån auf Orust und in London. Er machte sich vor allem mit seinen überdimensionalen Steinskulpturen einen Namen, die sich in der Natur in ihre Umgebung integrieren. In jüngerer Zeit arbeitet er auch als Maler und gibt seinen kleiner werdenden Skulpturen einen mehr poetischen Ausdruck.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 8. Februar 2010

Feskekörkan von Lars Hysing in Haga in Göteborg


In einem Innenhof der Tredje Langgåtan im Stadtteil Haga in Göteborg entdeckt man einen schmiedeeisernen Zaun auf dem zahlreiche bedeutende Monumente Göteborgs dargestellt werden, jeweils umgeben von Symbolen, die zum entsprechenden Bauwerk am besten passen. Eines dieser Bauwerke ist die Feskekörka, die zu einem der bedeutendsten touristischen Attraktionen Göteborgs gehören.

Der schmiedeeiserne Zaun gehört zu den Grenzfällen bei denen man oft über den Unterschied zwischen Handwerk, Kunsthandwerk und Kunst diskutiert, da technisch gesehen sehr viele Handwerker eine gleiche Leistung bringen. Dieser Zaun mit der Feskekörka ist jedoch in seiner Gesamtheit zu sehen, wobei die Gesamtkonzeption als solches die Kunst ausmacht, denn kaum ein Handwerker ist in der Lage die gesamte Wirkung des Zaunes ohne künstlerische Ausbildung zu planen.

Über Lars Hysing, den Künstler des Zauns, ist leider nichts bekannt, wobei jedoch einiges darauf hindeutet, dass er einer Kunstausbildung in Göteborg folgte.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 7. Februar 2010

Mutter mit Kind im Gathenhielmska Kulturreservat in Göteborg


An mehreren Stellen Göteborgs findet man Holzskulpturen, die unmittelbar nachdem ein Baum gefällt werden musste, entstanden. So war auch ein Künstler im Gathenhielmska Kulturreservat sehr schnell, als er das Rohmaterial für sein Kunstwerk entdeckte. Wie so viele andere Holzschnitzereien in Göteborg wurde auch dieses Werk vom Künstler nicht signiert, so dass vermutlich nur sehr wenige wissen wer die Holzskulptur Mutter mit Kind geschaffen hat.

Das Werk Mutter mit Kind wurde vermutlich von einem Studenten oder Absolventen einer der Göteborger Kunstschulen geschaffen, der hier seine Kenntnisse auf praktische Weise anwenden konnte. Das Motiv Mutter mit Kind steht direkt neben einem Kinderspielplatz, wo ständig Mütter mit ihren Kindern spielen, wobei der Künstler bei seiner Arbeit den natürlichen Formen des Holzes nachging, diese Holzskulptur also keine Arbeit eines Anfängers ist. Da es sich um eine Arbeit in Holz handelt, das der Witterung ausgesetzt ist, wird das Bildnis altern wie die Mütter und Kinder auf dem Spielplatz und damit die Vergänglichkeit aller Dinge, und vor allem des Lebens, ausdrücken.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 6. Februar 2010

Labyrint von Ivana Machackova am Norra Älvstranden in Göteborg

An der Straße längs des Norra Älvstranden liegt ein großer Granitblock, den die Künstlerin Labyrint genannt hat und nicht nur ein Labyrint darstellt, sondern auch zahllose Steinritzungen aufweist, die an die Vergangenheit des Bohuslän und seine frühen Kulturen erinnern. Die Ritzungen sind rein imaginär und bilden damit eine Brücke aus der Geschichte zu modernen Ritzungen, die auch unsere Gegenwart ausdrücken könnten.

Das Labyrint ist in grauen Granit aus dem Bohuslän geschlagen und wurde, bevor es an den Norra Älvstranden in Eriksberg kam, im Skulpturenpark in Ängelsberg ausgestellt, der vom 20. Mai bis zum 24. September 2006 unter dem Thema Modern Skulpturer i Världsarvsmiljö stand, ausgestellt. Das Labyrint kann daher nach der Suche nach einer Deutung der früheren Steinbilder ausdrücken, die sich, innerhalb des Labyrints, über den gesamten Steinblock verteilen.

Die aus Tjeckoslovakien stammende Künstlerin Ivana Machackova ist bei ihrem Werk Labyrint ihren Weg weitergegangen und zeigt erneut wie tief sie mit dem Bohuslän und seiner Geschichte verknüpft ist. Ivana Machackova drückt ihre Liebe zum Bohuslän nicht nur durch die künstlerische Leistung aus, sondern auch dadurch, dass ihr Vorzugsmaterial für ihre Werke auch Granit aus dem Bohuslän ist.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 5. Februar 2010

Poliskonstapel mit Hund in der Tredje Långgatan in Göteborg


Das alte Polizeigebäude im Göteborger Stadtteil Haga wurde international durch den Romankommissar Winter aus den Büchern Åke Edwardsons bekannt, auch wenn dort schon lange keine Polizei mehr stationiert ist und die Zellen zu Büroräumen wurden. In den Filmen mit Kommissar Winter wird immer wieder der Eingang zu diesem Ziegelgebäude aus dem Jahre 1911 eingeblendet und damit ein Kunstwerk, dessen Schöpfer nie ausdrücklich genannt wurde.

Über dem Eingang des Gebäudes in der Tredje Långgatan steht, auf dem Göteborger Wappen, ein Poliskonstapel mit seinem Hund, der an die Arbeit der Polizei zu Beginn des 20. Jahrhunderts erinnert. Zahlreiche Göteborger Architekten dieser Zeit wollten durch ein Kunstwerk die Bestimmung des Gebäudes kennzeichnen, damit selbst leseunkundige Personen maßgebliche Gebäude der Stadt an einer Ausschmückung des Gebäudes oder einer Skulptur identifizieren konnten. Der Poliskonstapel mit seinem Hund ist hier keine Ausnahme.

Auch wenn die künstlerische Arbeit teils von bedeutenden Künstlern jener Zeit ausgeführt wurden, so zeichnete oft nur der Architekt für das Gesamtwerk, zumal er die Skulptur als Teil des Hauses betrachtet. Beim Poliskonstapel ist daher ebenfalls nur der Architekt Charles Lindholm genannt. Da Charles Lindholm (1870 - 1955) jedoch nicht nur Architektur an der Technischen Hochschule Chalmers studierte, sondern auch die Kunstakademie mit großem Erfolg besuchte und von 1906 bis 1912 Rektor der Slöjdföreningens skola in Göteborg war, ist es möglich, dass er auch selbst die Skulptur des Poliskonstapels schuf ohne dies besonders anzumerken.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 4. Februar 2010

Atlant und Karyatide am Valandhuset in der Vasagatan in Göteborg


Atlant und Karyatide am Eingang zum Nachtklub im Valandhuset in der Vasagatan in Göteborg sind in jeder Hinsicht erstaunliche Träger, da sie in jeder Hinsicht von der klassischen Abbildung eines Atlant und einer Karyatide abweichen. Bereits die Anwendung von schwarzem Marmor für die beiden mythologischen Figuren ist unüblich, noch mehr aber ihre Ausdrucksweise und ihre Position.

Das Geheimnis von Atlant und Karyatide liegt jedoch vermutlich im Namen des Gebäudes, denn Valand kommt von Völund, einer Figur der nordischen Sagenwelt, der, zusammen mit seinen beiden Brüdern, von drei Walküren verführt wurde. Es ist daher anzunehmen, dass das Paar am Valandhaus Völund mit seiner Walküre darstellt, mit der er sieben Jahre seines Lebens verbrachte.

Atlant und Karyatide sind, wie bei entsprechenden Trägern üblich, nicht vom Künstler signiert und wurden mit Sicherheit von den beiden Architekten und Baumeistern Georg Krüger (1847 - 1893) und Ernst Krüger (1859 - 1926) beauftragt. Da das Valandhuset an der Ecke Avenyn und Vasagatan als Forum für nordische Kunst gedacht war, hat die Anpassung von Atlant und Karyatide an die skandinavische Mythologie eine weitreichende Bedeutung.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 3. Februar 2010

Altartavlan der Masthuggskyrkan von Ninnan Santesson in Göteborg


Die Altartavlan (Altarbild) der Masthuggskyrkan in Göteborg ist ein Triptychon, das die Himmelfahrt als Hauptmotiv benutzt. Links davon ist der Kniefall von Jesus, rechts Christus am Kreuz. Dieses Triptychon vereint die Arbeiten von zwei Künstlern, da die Holzschnitzerei von Ninnan Santesson stammt, die Malerei jedoch von Engelbert Bertel-Nordström.

Wie bei jedem Werk der Sakralen Kunst waren es jedoch nicht die beiden Künstler, die über die Form des Triptychons entscheiden durften, sondern sie wirkten mehr als Kunsthandwerker, die ihr Werk den Vorstellungen des Göteborger Architekten Sigrid Ericson anpassen mussten, der wiederum die in seinen Augen geeignetesten Künstler mit dem Werk beauftragte.

Ninnan Santesson (1891 - 1969) besuchte die Tekniska Skolan und die Konstakademien in Stockholm, arbeitete jedoch vor allem in den 20er Jahren sehr häufig in Göteborg. Nach ihrer Ausbildung verbrachte sie eine Zeit in Paris und Alger. In Paris traf Ninnan Santesson den finnisch-schwedischen Maler Engelbert Bertel-Nordström (1884 – 1918) mit dem sie zwischen 1917 und 1928 verheiratet war. Engelbert Bertel-Nordström machte sich einen Namen als Landschaftsmaler und war bekannt für seine Stockholmmotive. Einige seiner Werke findet man im Göteborger Kunstmuseum am Götaplatsen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 2. Februar 2010

Vetekärve, das Weizenbündel, an der Norra Hamngatan in Göteborg


Nicht immer ist Kunst auch als solche anerkannt und oft geriet auch der Name des Künstlers mit dem Tod eines Architekten in Vergessenheit. So geschah es auch bei der Vetekärve, dem Weizenbündel, das man an an einem Gebäude an der Ecke Norra Hamngatan und Drottningstorget entdecken kann.

Das Weizenbündel wurde bereits beim Bau des damaligen Apotheke zu Beginn des 20. Jahrhunderts an seiner Stelle angebracht und glänzte wie schon wie heute bei jedem Sonnenstrahl. Welche Bedeutung das Kunstwerk hatte ist uns leider verborgen, da eine Weizengerbe zwar mit dem Sternzeichen Jungfrau und der Fruchtbarkeit verknüpft wird, nicht aber mit einer Apotheke.

Den Auftrag zur Vetekärve gab, wie zu jener Zeit üblich, der Architekt Arvid Bjerkes, der die damalige Apoteket Vasen erbaute, die bei Göteborgern jedoch fast nur Järnvägsapoteket, Eisenbahnapotheke, bekannt war. Da Arvid Bjerkes, damals knapp 20 Jahre alt, mit dem kunstinteressierten Architekten Sigfrid Ericson zusammenarbeitete, entstand das Kunstwerk vermutlich unter dem Einfluss seines Freundes.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 1. Februar 2010

Baggen Ullrik von Uwe Kersten in der Trädgårdsföreningen in Göteborg


Manche Kunstwerke haben in Göteborg nicht sehr viel Glück und werden zum falschen Zeitpunkt an den richtigen Stellen aufgestellt. So ging es auch dem Baggen Ullrik, dem Bock Ulrich in der Trädgårdsföreningen in Göteborg. Als er im Jahre 1996 im Gartenverein aufgestellt wurde, dachte der Künstler, dass sein Bock aus Granit für die Ewigkeit bestimmt sei. Aber sehr lange steht er nun, mit anderen halb zerstörten Kunstwerken, in einer Ecke der Trädgårdsföreningen und wartet darauf wieder einen Platz in Göteborg zu finden.

Baggen Ullrik sollte, wie alle Werke des deutschstämmigen Künstlers, eine Beziehung zur Umwelt haben, was gerade bei einem Bock, der von Grasflächen umgeben ist, voll der Fall ist. Außerdem konnten Kinder auf ihm klettern und der Bock konnte selbst zu erzieherische Zwecken dienen. Der Künstler hat den massiven Körperbau und das Fell des Baggen Ullrik in hervorragender Weise wiedergegeben.

Uwe Kersten wurde 1940 im deutschen Merseburg geboren und machte ab 1962 Göteborg zu seiner Wahlheimat. Er studierte von 1963 bsi 1967 an der Konstindustriskolan in Göteborg und studierte anschließend an der Universität Kulturkommunikation. Seine öffentlichen Werke findet man nicht nur in ganz Schweden, sondern selbst in China. Uwe Kersten erhielt mehrere Stipendien für seine Leistungen, unter anderem auch das Kulturstipendium der Stadt Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin