Freitag, 11. Juni 2010

Solvandring von Åke Thornblad an der Beryllgatan in Göteborg


Zum Gesamtwerk Månfärd, havet und solvandring (Mondreise, Meer und Sonnenwanderung) an der Beryllgatan im Göteborger Stadtteil Tynnerd gehören auch zwei Wände mit Bildern, die die Solvandring, den Lauf der Sonne, darstellen. Auch hier greift der Künstler zum Surrealismus, dieses Mal in Form einer Keramikarbeit.

Um den Kreislauf der Sonne, also die Solvandring, darzustellen, greift der Künstler zum einen zum „weichen Material“ Keramik, das nicht nur einen Eigenglanz vermittelt, sondern auch das Benutzen von weichen Farben ermöglicht und im Laufe des Tages durch die veränderte Sonneneinstrahlung ständig einen anderen Ausdruck annimmt.

Der im Jahre 1929 geborene schwedische Künstler Åke Thornblad arbeitet mit fast jedem Material und überrasche daher mit jedem seiner Werke erneut. Der in der Kunsthochschule Valand ausgebildete Künstler, der zu Studienzwecken auch mehrere Jahre im Ausland verbracht hat, kommt jedoch immer wieder zur Keramik zurück und zu Kenntnissen, die er in den 40er und 50er Jahren im Studio Keramik in Göteborg erworben hat. Werke von Åke Thornblad findet man heute nicht nur als öffentliche Kunst, sondern auch in den bedeutendsten Museen Schwedens.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 10. Juni 2010

Flätad Mur, geflochtene Mauer, von Berit Lindfeldt an der Smyckegatan in Göteborg


Im Wohngebiet Smyckeparken im Göteborger Stadtteil Tynnered darf natürlich auch architektonische Kunst nicht fehlen. Daher bekam das Ziegelhaus an der Smyckegatan 92 im Jahre 1992 auch an einer Ecke eine Ziegelskulptur, die die Künstlerin Flätad Mus, geflochtene Mauer, nannte und die sich auf zwei Seiten der südlichen Ecke bis zum Dach erstreckt.

Die Künstlerin ging hier von der alten traditionellen Herstellung von Ziegeln aus, die noch nass handgeformt wurden, um dann, in gebrannter Form eine gewisse Struktur, einen besonderen Charakter an das Bauwerk zu vermitteln. Im Fall des Wohngebietes Smyckeparken sollte das Werk Wachstum und Veränderlichkeit ausdrücken, was mit der Flätad Mur auch hervorragend gelang, da Berit Lindfeldt bei ihrer Arbeit die geflochtene Mauer dem Sonnenlicht, also dem Licht- und Schattenspiel anpasste.

Die 1947 in Stockholm geborene Künstlerin Berit Lindfeldt erstellt in ihrer Wahlheimat Göteborg eine sehr abwechslungsreiche Kunst bei der öffentliche Arbeiten wie Boll oder Hising Island mehr die Ausnahmen sind. Berit Lindfeldt studierte sowohl an der Hochschule für Design und Kunsthandwerk als auch der Kunsthochschule Valand in Göteborg und unterrichtete Kunst in fast allJustifieren Teilen Schwedens. Die Künstlerin wird vor allem für ihr Vermögen Relationen in der Kunst unterzubringen und Proportionen zu meistern gerühmt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 9. Juni 2010

Månfärd von Åke Thornblad an der Beryllgatan im Göteborger Stadtteil Tynnered


Sieben Jahre bevor der erste Mensch seinen Fuß auf den Mond setzte, schuf Åke Thornblad an der Beryllgatan im Göteborger Stadtteil Tynnered zwei Werke, die er Månfärd, also Mondreise, nannte und die mehr den Visionen Jules Vernes Nahe kommen als der tatsächlichen Geschichte der Mondfahrt und der Raketentechnik. In seinem Werk befindet man sich bereits auf dem Mond.

Der Künstler, der sein sechsteiliges Gesamtwerk Månfärd, havet och solvandring (Mondreise, Meer und Sonnenwanderung) nannte, hat drei Elemente zusammengefasst, die eng miteinander verknüpft sind und daher weniger die Reise zum Mond als vielmehr den Zusammenhang zwischen Mond, Wasser (Ebbe und Flut) und der Rolle des Sonnenstandes ausdrücken sollen. Das surrealistische Werk an einer der Hausfronten soll daher mehr ein Symbol für den Mond sein.

Åke Thornblad, der 1929 in Höganäs geboren wurde, entwickelte sich nach seiner Ausbildung an der Kunsthochschule Valand in Göteborg zu einem der bedeutendsten Keramikkünstler der Stadt. Åke Thornblad hat in Göteborg mehrere öffentliche Werke realisiert, die in ihrer abstrakten Form eine Art kubistische Formensprache sind.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 8. Juni 2010

Akrobaterna, die Akrobaten, von Ronald Reyman an der Smyckegatan in Göteborg


Nur wenige Meter neben den Gårdsmusikanter (Hinterhof-Musikanten) findet man eine weitere Skulptur aus Aluminiumblech des gleichen Künstlers. Die Musikanten wurden hier jedoch gegen Akrobaten eingetauscht. Auch die Akrobaten an der Smyckegatan in Göteborg gehörten zu den Kindheitserinnerungen von Ronald Reyman, denn als er sich zum Göteborger entwickelte kamen oft fahrende Künstler in die Stadt, die dann an den verschiedensten Plätzen ihre Künste vorführten.

Wie bei all seinen Werken hat der Künstler auch in Tynnered zu einer surrealistischen Ausdrucksweise gegriffen, wobei er bei den Akrobaten auch zu seinen typischen Kontrasten bei der Farbwahl greift. Wer seine Werke kennt, erkennt sofort seinen Stil im Umgang mit Schwarz und Weiß. Das Werk an der Smyckegatan gehört zu einer Serie von drei Werken, die alle das Leben Majornas aus den 50er-Jahren beschreiben.

Ronald Reyman (1928 - 1998), der vor allem unter Endre Nemes an der Slöjdföreningen (heute HDK) und der Kunsthochschule Valand in Göteborg Kunst studierte, arbeitete vor allem als Maler. Aber auch bei seinen Skulpturen griff der Wahl-Göteborger Ronald Reyman zu einem poetischen Surrealismus, dessen Ausdruck er aus allem holte was ihn umgab. Ronald Reymans Werke findet man mittlerweile in den bedeutendsten Museen Schwedens.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Montag, 7. Juni 2010

Månfärd, havet, solvandring von Åke Thornblad an der Beryllgatan in Göteborg


Jede der sechs Wohneinheiten an der Beryllgatan im Göteborger Stadtteil Tynnered erhielt bei seinem Bau ein Kunstwerk das in seiner Gesamtheit, also sechs großen Bildern, die Månfärd, havet och solvandring (Mondreise, Meer und Sonnenwanderung) ausdrücken. Da die sechs Werke des Künstler zu seiner abstrakten Epoche gehören sind die Symbole teilweise sehr schwer zu deuten, auch wenn beim Betrachten sehr schnell klar wird, dass jeweils zwei Werke zusammengehören.

Der Künstler, der vor allem durch seine Keramikarbeiten bekannt wurde, hat in der Beryllgatan mehrere Techniken angewandt, wobei auch hier jeweils zwei in der gleichen Technik und dem gleichen Stil dargestellt wurden. Das abgebildete Kunstwerk aus dem Jahre 1962 stellt Havet, das Meer dar, und beinhaltet die Wogen des Meeres, Seezeichen und symbolisierte Fische.

Åke Thornblad wurde 1929 in Höganäs geboren und bildete sich an der Kunsthochschule Valand in Göteborg zum Skulpteur, Zeichner, Keramiker und Graphiker aus, wo er auch zwischen 1963 und 1971 als Kunstlehrer arbeitete. Åke Thornblad arbeitet bei der Formgebung seiner Skulpturen sehr häufig mit Keramik, wobei seine öffentlichen Werke jedoch auch aus geschweißten Skulpturen aus Kupfer und Eisen bestehen, wovon man mehrere in Göteborg findet.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Sonntag, 6. Juni 2010

Inbjudande att komma hem von Denice Zetterquist in Göteborg


An zwei Häusern an der Smyckegatan im Göteborger Stadtteil Tynnered findet man je ein dreiteiliges Kunstwerk, das mit seiner surrealistischen Farbenfreude die Blicke der Bewohner und Besucher anzieht. Das dreiteilige, teilweise abgebildete Werk besteht aus einer Fliesenmalerei an den beiden Türen zum Gebäude mit der Hausnummer 20.

Die Künstlerin suchte bei diesem Werk im Jahre 1992 keine bildliche Darstellung, sondern wollte, nach eigenen Aussagen, eine Art Einladungskarte anbringen, ein Inbjudande att komma hem, die Einladung in die eigene Wohnung. Denice Zetterquist benutzte hierfür leuchtende Farben und einen weichen Ausdruck in der Pinselführung. Jeder Bewohner des Gebäudes sollte sich hier bereits vor der Eingangstür willkommen fühlen.

Denice Zetterquist arbeitet als Malerin, Zeichnerin und Graphikerin. Sie wurde 1929 in Väröbacka in Halland geboren und studierte unter Endre Nemes an der heutigen Hochschule für Design und Kunsthandwerk und anschließend an der Kunsthochschule Valand in Göteborg. Denice Zetterquist malte zu Beginn ihrer Laufbahn vor allem Stillleben, wandte sich jedoch später mehr und mehr der abstrakten Kunst zu, wobei sie jedoch den weichen Farben in ihren Werken treu blieb.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Samstag, 5. Juni 2010

Tre Gracer, drei Grazien, von Per Agelii im Keillers Park in Göteborg


Am höchsten Punkt des Rambergsvägen im Keillers Park in Göteborg steht auf einer Straßenseite die dreiteilige Skulptur Tre Gracer, Drei Grazien. Auch wenn man bei den Tre Gracer an die drei griechischen Grazien aus der Mythologie denkt, die die Anmut ausdrücken und meist als nackte Frauen dargestellt werden, so weichen die Tre Gracer im Keillers Park jedoch von dieser Vorstellung etwas ab.

Selbst wenn der Betrachter bei den drei Figuren an der Straße an surrealistische Frauenabbildungen denken kann, so hat der Künstler eine andere Erklärung, denn nach seinen Aussagen stellt der Rambergsvägen den Göta Älv dar und die drei Skulpturen repräsentieren die hohen Lastkräne des Göteborger Frachthafens, denn man von den beiden Aussichtspunkten aus, die sich auf auf dem Ramberget befinden, sehen kann. Der Künstler wollte daher die ökonomischen, industriellen Grazien Göteborgs ausdrücken.

Der Göteborger Künstler Per Agelii arbeitet als Szenograph und Skulpteur, wobei er für zahlreiche Skulpturen in Göteborg zeichnet. Per Agelii, der die Tre Gracer im Jahre 2008 zum hundertjährigen Geburtstag des Keillers Parks schuf, studierte an den Kunsthochschule Valand in Göteborg und setzte seine Studien dann in Bildhauerkursen der KKV (Konstnärernas Kollektiv Verkstad) fort. Der Künstler lebt und arbeitet in Göteborg.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Freitag, 4. Juni 2010

Susanna von Carl Milles am Kvilletorget in Göteborg


Die Skulptur Susanna oder Flicka med snäcka (Mädchen mit Muschel) wurde vom Künstler nach Susanna i badet geschaffen und stand ursprünglich in einem privaten Garten. 1945 wurde sie dann vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond erworben und am Guldhedstorget aufgestellt, bevor Susanna dann 1948 in den Kvilletorget im Göteborger Stadtteil Lundby kam.

Die Skulptur Susanne stellt die bedeutendste Szene des Werkes „Joakim uti Babylon“ von C. M. Bellman dar: Die schöne Ehefrau Joakims wird von zwei älteren Männern im Bad überrascht. Da sie die beiden jedoch abweist, behaupten diese, sie hätten Susanne mit einem Liebhaber überrascht. Susanne wird daher wegen Ehebruchs zum Tode verurteilt, aber im letzten Moment noch gerettet.

Man weiß nicht wann Carl Milles (1875 - 1955) das Mädchen mit der Muschel geschaffen hat, aber das Werk in Bronze, Marmor und Beton gehört zu der Reihe seiner Brunnenschöpfungen, die den Künstler weltberühmt machten. Carl Milles begann seine künstlerische Laufbahn im Jahre 1897, als er ein Stipendium über 200 Kronen von der Svenska Slöjdföreningen bekam, die es ihm erlaubten in Paris Holzschnitzerei zur erlernen. Schon bald wechselte Milles jedoch, unter dem Einfluss der Skulpturen von Auguste Rodin, zur Skulptur in Bronze.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Donnerstag, 3. Juni 2010

Hände und Füße an der Smyckegatan in Göteborg


Wenn man durch das Wohngebiet an der Smyckegatan des Göteborger Stadtteils Tynnered bummelt, so entdeckt man überall Kunstwerke. Einige davon sind weder vom Künstler signiert noch in der Liste der Kunstwerke der Baugesellschaft zu finden. Bei einem dieser ungenannten Werke handelt es sich um ein mehrere Meter langes und etwa ein Meter hohes Mosaik.

Das Mosaik Hände und Füße besteht aus mehreren Bildern, die nur Hände oder Füße in verschiedenen Positionen und Situation darstellt. Da es sich bei diesem Werk um eine surrealistische Darstellung handelt, kann man die Bedeutung dieser Hände und Füße nur interpretieren, denn einige drücken Spiel aus, andere Hilfe oder Angst. Manche Füße gehören Kindern, andere Erwachsenen.

Das Werk Hände und Füße ist vollkommen in die architektonische Umgebung eingebettet und scheint das Leben in diesem Wohngebiet ausdrücken zu wollen, wobei die Begrenzungsmauer, an der das Mosaik angebracht ist, auch eine eine Grenze zwischen Beton und Grünfläche ist. Vor der Mauer kann man sich nur auf eine Bank setzen, hinter der Mauer auf Gras.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Mittwoch, 2. Juni 2010

Lövet, das Laub, von Leo Pettersson an der Smyckegatan in Göteborg


Am Rande des Wohngebiets an der Göteborger Smyckegatan, über einem der kleinen Gebäude, in denen der Abfall sortiert und untergebracht wird, entdeckt man eine Granitskulptur, die der Künstler Lövet, das Laub, genannt hat und ein fiktives Blatt darstellt. Heute mag diese Skulptur vielleicht etwas schlecht platziert scheinen, da das Wohngebiet mittlerweile von Bäumen umgeben ist.

Als der Künstler im Jahre 1992 im Stadtteil Tynnered dieses Werk schuf, gab es kaum Bäume und die Neupflanzungen wirkten eher trist. Leo Pettersson wollte daher den Blick von den kubischen architektonischen Werken ablenken und eine Art Bewegung in der Ziegelwelt schaffen, was ihm mit Lövet, dem Blatt, sehr gut gelungen ist, auch wenn man heute in der Smyckegatan fast das Gefühl bekommt in einem Wald zu wohnen, in dem eben einige Wohnblocks aufgestellt wurden.

Leo Pettersson, der 1952 in Partille bei Göteborg geboren wurde besuchte die Kunsthochschule Valand. Während er zu Beginn seiner Schaffenszeit vor allem großflächige Steinskulpturen schuf, wurden seine Werke in den letzten Jahren immer intimer. Leo Pettersson, der in Schweden auch für seine Gemälde und Zeichnungen bekannt ist, schuf mehrere öffentliche Werke in Göteborg, unter anderem die Klippdockan am Redbergsplatz.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

Dienstag, 1. Juni 2010

Gårdsmusikanter, Hofmusikanten, von Ronald Reyman in der Smyckegatan in Göteborg


In der grünen Wohnanlage der Stenafastigheter in der Göteborger Smyckegatan im Stadtteill Tynnered findet man zahlreiche Skulpturen unterschiedlichsten Stils. Eines der Werke in Aluminiumblech heißt Gårdsmusikanter, Hofmusikanten, wobei der Hof hier nicht der Königshof ist, sonder die Innen- und Hintergärten bezeichnet.

Der Künstler dachte bei der Schaffung seiner Gårdsmusikanten an seine Zeit, die er im Stadtteil Majorna verbrachte, an eine Zeit, als man in den Hinterhöfen Göteborgs noch Musikanten spielen hörte, die von Hof zu Hof gingen und als Vorläufer der heutigen Straßenmusikanten bezeichnet werden können. Wie bei all seine Werken blieb der Künstler auch bei dieser Skulptur seinem Ruf als surrealistischer Künstler treu.

Ronald Reyman (1928 - 1998) wurde in Chicago geboren, studierte jedoch bereits ab 1948 an der heutigen Hochschule für Design und Kunsthandwerk und von 1951 bis 1955 an der Kunsthochschule Valand in Göteborg, wo er sich auch als Künstler nieder ließ. Auch wenn Ronald Reyman mehr als Maler und Grafiker bekannt wurde, so schuf er jedoch in Göteborg auch mehrere surrealistische Skulpturen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin