Montag, 28. Dezember 2009

Näsorna von Pål Svensson am Götatunneln in Göteborg


Zwei der am wenigsten beachten öffentlichen Kunstwerke Göteborgs wurden an den beiden Einfahrten des Götatunnels aufgestellt, denn es ist unmöglich sie zu berühren oder auch nur aus der Nähe zu betrachten, außer man steckt im Stau und hält direkt vor den Tunnelröhren an. Es handelt sich hier um zwei als Näsorna (die Nasen) bezeichneten Werke in poliertem Marmor von Pål Svensson.

Bevor der Künstler sein Werk schuf versuchte er eine Einheit zwischen Architektur und Kunst zu schaffen, was optisch gelang, wenn auch die Beleuchtung bei Nacht wie ein Kontrast zur Tunnelbeleuchtung wirkt und einen Bruch zwischen Kunst und Lichtarchitektur schafft, der die Grenze zwischen freier Schaffenskunst und architektonischer Einheit zeigt. Auch hinsichtlich des gewählten Marmors zeigt sich dieser Bruch, da das Kunstwerk Näsorna mit Sicherheit die Lebensdauer des Tunnels übersteigt.

Pål Svensson, ein Absolvent der Kunsthochschule Valand in Göteborg, ist vermutlich der Künstler, der mehr öffentliche Kunst in Göteborg schafft als jeder andere Künstler. Jedes seiner öffentlichen Werke wird für einen bestimmten Platz geschaffen, den er vorher mehrmals besucht, um das Werk an die entsprechende Umgebung anzupassen. Für Pål Svensson ist Kunst und Umgebung eine Einheit, die sowohl am Tag als auch in der Nacht seiner Bestimmung gerecht werden soll.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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