Donnerstag, 8. Oktober 2009

Vårdträdet von Lars Stock am Dalheimers hus in Göteborg


Direkt vor dem Dalheimer Hus in Göteborg, einem Zentrum für körperlich behinderte, befindet sich seit 1991 eine sehr beeindruckende Skulptur, sowohl was ihre Größe angeht als auch die Verschachtelung ihrer Symbole. Die Bronzeskulptur im Kungsladugård, wie die Gegend heißt, hat sogar zwei Namen: Einen, der ihr Aussehen beschreibt, nämlich „Die alte Rosskastanie“ und einen Namen, der ihr einen Inhalt gibt, nämlich „Vårdträdet“.

Die sechs Meter hohe Skulptur von Lars Stock gleicht einem Kastanienbaum bei dem das Wasser, das bei Regen entlang der Skulptur fließt, Teil des Werkes ist. Ihre volle Kraft bekommt sie daher sobald es in Göteborg zu regnen beginnt.

Der Vårdträdet war nach altem schwedischen Glauben der Baum auf einem Grundstück, der den Bewohnern des Hauses Glück und Wohlstand brachte. Opfergaben an den Troll, der in den Wurzeln wohnte, verhinderten auch, dass Krankheiten einen der Bewohner heimsuchten oder einem Unglück zu Opfer fielen. Sehr viele Geschlechternamen Schwedens, die von Baumnamen übernommen wurden führen auf diesen alten Volksglauben zurück. Lars Stock hat eine Rosskastanie für seine Skulptur gewählt, aber ein Vårdträd kann auch jede andere Baumart, außer einem Obstbaum, sein.

Der Göteborger Künstler Lars Stock hat auch die verschwundene Braut (Bruden som försvann) im Botanischen Garten geschaffen, die von ihrer Struktur her ebenso imposant ist wie der Vårdträdet. Auch wenn Lars Stock für seine Skulpturen einen gewissen Ruf in Schweden erworben hat, so ist er doch in erster Hand künstlerischer Grafiker, der vor allem in Schweden ausstellt.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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