Mittwoch, 23. September 2009

Incantatio, die Verzauberung, von Roland Borén am Artisten in Göteborg


An der Operahögskolan Artisten in Göteborg, direkt neben dem Nächrosdammen, findet man eine blau schimmernde kubische Skulptur, die sowohl an eine chemische Zusammensetzung wie an verschiedene Würfel erinnert, die schnell zerlegt sind, dann aber Stunden erfordern um sie wieder richtig zusammenzusetzen.

In der Tat handelt es sich jedoch um eine optische Skulptur des in Göteborg arbeitenden Künstlers Roland Borén, die sich je nach Standort und Betrachtungsweise verändert und zwar sowohl in seinem dreidimensionalen Aussehen als in seinen Farben. Wer die Skulptur Incantatio, die Verzauberung, aus den unterschiedlichen Perspektiven gesehen hat erkennt sicher, dass der Künstler dieses seltsamen Gebildes von Künstlern wie Kasimir Malevich oder Piero della Francesca beeinflusst wurde.

Incantatio bedeutet Zauberformel und Verzauberung, die nichts anderes ist als eine mathematische Formel, die Roland Borén bei allen seinen Werken anwendet um mit der Optik zu spielen und den Betrachter zu verwirren, denn drei Personen, die seine Werke von unterschiedlicher Warte betrachten werden drei unterschiedliche Gebilde beschreiben, trotz der mathematischen Exaktheit.

Incantatio wurde vom Statens Konstråd finanziert, wie sehr viele Kunstwerke an öffentlichen Gebäuden, wobei auch der Standort der Skulptur gut gewählt ist, denn wer verzaubert mehr als ein Künstler, der Musik, Theater oder Oper im Artisten studierte. Die Skulptur Incantatio aus bemalten Aluminiumplatten wurde 1992 am Artisten enthüllt, muss jedoch regelmäßig restauriert werden, da das Werk immer wieder von Vandalen beschmiert wird.

Roland Borén wurde in Stockholm geboren, wo er auch zwischen 1978 und 1983 Kunst studierte. Er perfektionierte seine Ausbildung dann in der Valands Konstskola in Göteborg und ließ sich auch in der Stadt nieder. Seine Werke bauen alle auf Kubusse auf, die die optische Betrachtungsweise in den Vordergrund stellen.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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