Sonntag, 30. August 2009

Kopparmärra, Karl IX, von John Börjesson am Kungsportsplatsen in Göteborg


Die in Göteborg als Kopparmärra (Kupferstute) bekannte Statue repräsentiert eigentlich König Karl IX. auf einem Hengst, aber da man an Kupfer sparte, wurde nach Göteborger Humor das Reiterstandbild einfach umbenannt. Auch heute trifft man sich nur am Kopparmärra und nicht bei Karl IX.

Die über 5 Meter hohe Statue verdankt ihre Existenz dem Oberstleutnant Albert Jacobsson, der Ende des 19. Jahrhunderts eine Statue in Göteborg haben wollte, die an den Gründer des unmittelbar vorhergehenden Göteborgs auf Hisingen erinnern sollte, das nur kurzen Bestand hatte bevor es von den Dänen in Schutt und Asche gelegt wurde. Er diskutierte daher mit dem Bildhauer John Börjesson in Stockholm über das Projekt und veranlasste in Göteborg eine Sammlung, die das nötige Geld aufbringen sollte.

Im Dezember 1900 erhielten die Göteborger einen "Probereiter", ein rollendes Gerüst aus Holz mit dem der Ort der Reiterstatue gesucht wurde. Am 7 September 1904 enthüllte schließlich König Oscar II. die Statue mitten auf der Östra Hamngatan wo Karl IX. nach Osten blickte. Wegen des aufkommenden Verkehrs musste die Kopparmärra jedoch nach drei Jahrzehnten einen anderen Platz finden. Und am 5. März 1936 befand sich dann die Kopparmärra an ihrem heutigen Platz und durfte nach Westen blicken.

Karl IX. war, nach dem Tode seines ältesten Bruders, nur kurze Zeit König. Als er 1607 das Königreich übernahm, herrschte bereits Krieg an allen Fronten. Nach seinem Tod im Jahre 1611 überließ er das umkämpfte Reich seinem 16jährigen Sohn Gustav Adolf, der dem neuen Göteborg 1621 die Stadtprivilegien übergab und dessen Statue sich auf dem Gustav Adolf Torg befindet.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin

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