Freitag, 31. Juli 2009

Gerechtigkeit und Weisheit am Rathaus in Göteborg


Wenn man vom Gustav Adolf Torg seine Augen hebt und an den First des alten Rathauses blickt, so sieht man dort neben der Uhr zwei Reliefe, die Rättvisan och Klokhet ausdrücken, also Gerechtigkeit und Weisheit. Dieses Motto ist aus den politischen und philosophischen Schriften Platons entnommen und gilt als Einheit der Platonischen Gerechtigkeitslehre.

Diese beiden Symbole galten damals für die Ratsherren und ihre Entscheidungen, gelten aber heute noch in gleichem Masse, nachdem das Gebäude mittlerweile Teile des Göteborger Tingsrätt enthält, also das erste Niveau der Gerichtsbarkeit.

Das Relief Gerechtigkeit und Weisheit wurde im Jahre 1817 vom in Göteborg geborenen Skulpteur Bengt Erland Fogelberg geschaffen, der zu dieser Zeit in Rom angesiedelt war. Im Todesjahr des Künstlers wurde auch seine Statue Gustav II. Adolf endgültig auf dem Gustav Adolf Torg aufgestellt.

Copyright: Herbert Kårlin

Donnerstag, 30. Juli 2009

Snäckan, die Muschel, von Lenny Clarhäll an der Oper in Göteborg


Die Göteborger Oper verfügt über drei Skulpturen des schwedischen Künstlers Lenny Clarhäll. Die Skulptur, die vermutlich am meisten auffällt befindet sich zwischen dem Operngebäude und dem Freizeitboothafen Lilla Bommen. Sowohl die Farbe des Kunstwerkes als auch seine Form laden den Betrachter zum Nachdenken ein.

Lenny Clarhäll hat diese Skulptur Snäckan, die Muschel, genannt. Bei genauem Betrachten sieht man schließlich die Ähnlichkeit der 8 Meter langen und 5 Meter hohen Skulptur mit einer pärlbåtssnäcka, eines Perlbootes oder Schiffbootes, die an den Steilhängen der pazifischen Korallenriffe vorkommen.

Lenny Clarhäll hat für diese Skulptur auf Schiffsmetal zurückgegriffen, das der Snäckan ihre typische Farbe verleiht. Clarhäll gehört zu den Gegenwartskünstlern, die mit Holz, Aluminium, Bronze und vor allem auch mit oxydierenden Materialien arbeiten um Kunstwerken eine gewisses Eigenleben zu vermitteln. Die Snäckan hat Clarhäll 1994 realisiert, im selben Jahr, in dem die Göteborger Oper eingeweiht wurde.

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Mittwoch, 29. Juli 2009

Karyatide am Stadttheater in Göteborg


Eine besondere Art an Skulptur findet man am Haupteingang des Stadttheaters am Götaplatsen in Göteborg. Hier findet man Karyatide und Atlant, also Skulpturen, die in der Architektur als tragende Säule dienen und bei einem Theater bereits den Eingang mit in ein Schauspiel verwandelt.

Karyatide (was soviel wie "Mädchen von Karyäs" heißt) am Stadttheater Göteborgs hat jedoch eine Besonderheit. Sie wurden nämlich nicht von einem Bauarbeiter errichtet, sondern von keinem Geringeren als Ivar Johnsson, der auch für die Kvinna vid Havet und das Flickan och Sjötrollen zeichnet, wobei er Karyatide nach griechischem Vorbild mit einem Kranz auf dem Kopf darstellt.

Ivar Johnsson benutzte für Karyatide und Atlant hellen Granit und schuf die beiden Kunstwerke kurz nachdem er die Frau des Seemannes (1932) vollendet hatte. Ivar Johnsson war am 12. Februar 1885 in Skåne geboren und starb am 16. August 1970 in Stockholm.

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Dienstag, 28. Juli 2009

Monolith in vier Teilen von Lars Hansson in Göteborg


Ein Monolith ist im Grunde ein Stein aus einem einzigen Guss und drückt die Einheit und die Stärke eines Steines aus. Bei der Skulptur von Lars Hansson handelt es sich jedoch um einen Monolith, der durch seine Trennung in vier Teilen zu einem Kunstwerk wurde, das den Ausdruck Monolith also in Frage stellt.

Lars Hansson hat sich für seine Arbeit dem Bohusgranit gewählt, Granit also, der schon in der Vorgeschichte Schwedens der Steinskulptur diente und uns viel über die Geschichte und Lebensweise der nordischen Vorfahren erzählen konnte. Hansson knüpft daher mit seinem Monolith in vier Teilen (Monolit i fyra delar) einen Sprung von der Urzeit zur Gegenwart.

Der Monolit i fyra delar wurde von Lars Hansson, der mit dem Olssons Skulpturpreis ausgezeichnet ist, im Jahre 1989 realisiert und wurde auf dem Gustav Adolf Torg enthüllt. Erst im Jahre 1992 kam das Kunstwerk an seine heutige Stelle in der Trädgårdsföreningen in Göteborg. Lars Hansson arbeitet heute vor allem in Italien und in Griechenland.

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Montag, 27. Juli 2009

John Ericsson von Ingel Fallstedt an der Avenyn in Göteborg


John Ericsson war einer der bedeutendsten Erfinder des vorletzten Jahrhundert. Er entwickelte den Schiffspropeller für das Kriegschiff Monitor, setzte die Dampfkraft ein, die aus Luft gewonnen wird und wurde mit seinen zahlreichen Erfindern vermutlich der best bekannte "Schwede" in Amerika, wo zahlreiche Statuen an Ericsson, der im Jahre 1839 nach New York auswanderte, erinnern.

Seine Verbindung zu Göteborg sind etwas vage, denn auch wenn die Chalmers Universität in Göteborg, eine Technische Hochschule, jedes Jahr die John Ericsson Medaille verleiht, so ist außer dem wissenschaftlichen Interesse keine Verbindung zwischen John Ericsson und der Stadt zu finden, im Gegensatz zu seinem Bruder Nils Ericson, der der Stadt erhebliche Dienste leistete ohne je eine Statue in Göteborg gewidmet zu bekommen.

Die Bronzestatue an der Kungsportsavenyn wurde von Ingel Fallstedt im Jahre 1899 fertig gestellt und am 6. Oktober desselben Jahres im Beisein von Olof Wijk enthüllt. Die Idee der Statue kam von Claes Adelsköld, einem Chalmers Absolventen und Miterbauer der Eisenbahn, initiiert, der dafür Geld sammelte.

Ingel Fallstedt, der Künstler, erlebte die Enthüllung seiner letzten Statue nicht. Er hatte das Bild Ericsson zu sehr in den Schmutz gezogen, indem er, zum Beispiel, von ungebügelten Hosen des Wissenschaftlers sprach. Üble Nachrede und ausbleibende Aufträge waren die Folge. Auf Grund des gesellschaftlichen Druckes erhängte sich Fallstedt daher vier Monate vor der Enthüllung der Statue.


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Sonntag, 26. Juli 2009

Flickan och sjötrollen, Skogsrået, von Ivar Johnsson in Göteborg

Der Brunnen im Kungsparken von Göteborg mit seiner schwarzen weiblichen Statue hat zwei Namen, die beide gleichermaßen verwendet werden und beide zutreffen, auch wenn ihre Bedeutung weit voneinander liegt.

In früheren Jahren sprach man bei der vom Charles Felix Lindberg Donationsfond finanzierten Figur von der Skogsrået, dem weiblichen Waldgeist, der alle Wanderer ins Verderben führt. Da sich die von Ivar Johnsson geschaffene Statue, die über dem Brunnen tront, auf dem Florakulle des Kungsparken befindet, ist ihr alter Name daher aussagekräftig.

Betrachtet man den Brunnen als Gesamtheit, so kann die aus schwarzem Granit geschaffene Figur auch das Flickan och sjötrollen sein, denn den Brunnenrand zieren drei Wassergeister aus Marmor, die ständig Wasser spucken. Während die schwarze Skulptur ausschliesslich von Ivar Johnsson geschaffen wurde, war am Brunnen auch der Architekt Arvid Fuhre beteiligt.

Ivar Johnsson schuf Flickan och sjötrollet oder Skogsrået im Jahre 1919, wo sie auch ihren Platz auf Floras Kulle im Kungsparken fand. Johnsson schuf jedoch noch eine andere, bekanntere Statue in Göteborg, die jeden Ankömmling von Seeseite aus begrüßt: Die Frau des Seemanns.

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Samstag, 25. Juli 2009

Carl Michael Bellman von Alfred Nyström in der Trädgårdsföreningen in Göteborg


Carl Michael Bellman, geboren am 4. Februar 1740 in Stockholm, gilt als einer der bedeutendsten Minne- und Liederdichter Schwedens. Seine herausragendsten Werke waren "Fredmans epistlar" (Fredmans Episteln) und "Fredmans sånger" (Fredmans Gesänge), die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Auch wenn Bellman heute als schwedischer Nationaldichter gilt, so hatte er jedoch zeit seines Lebens wegen seinem lockeren Lebenswandel ständig finanzielle Probleme.

Auch wenn Carl Michael Bellmann vermutlich nie seinen Fuß nach Göteborg setzte, so befindet sich dennoch seine Zinkbüste, geschaffen von Alfred Nyström, in der Trädgårdsföreningen der Stadt. Der Grund leuchtet jedoch ein, denn Bellman schrieb eine Ballade um den großen Brand von 1794 in Göteborg und veranlasste daher die Stockholmer Göteborg finanziell unter die Arme zu greifen.

Bellmans Büste in Zink wurde von Alfred Nystöm realisiert, der ein Schüler Molins war und für seine zahlreichen Porträtbüsten bekannt wurde. Die Büste Bellmanns wurde 1911 im Lorensbergspark enthüllt und wurde erst im Jahre 1953 an seinem heutigen Platz in der Trädgårdsföreningen aufgestellt.

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Freitag, 24. Juli 2009

Såningskvinnan, Johanna oder La Semeuse von Per Hasselberg in Göteborg


Wenn man in Göteborg nach der Statue Såningskvinnan, der Säerin, fragt, so wird man kaum die bekannte Göteborger Skulptur von Per Hasselberg im Brunnsparken finden, denn sie ist in Göteborg allgemein nur als Johanna bekannt.

Såningskvinnan, oder besser gesagt Johanna ist die zweitälteste Statue Göteborgs und wurde am 21. Juli 1883, also an Johanna, enhüllt. Der Gießer Gruet in Paris nannte die Statue, symbolhaltig für Frankreich, nur La Semeuse. Die Statue wurde von privaten Spenden finanziert und von der Elite Göteborgs samt Militärregiment bei der Enthüllung begleitet.

Der schwedische Skulpteur Per Hasselberg arbeitete vor allem in Paris und war bekannt für seine sensuellen Frauenstatuen. Die Skulptur erhielt von den Göteborgern den Namen Johanna vermutlich nach Johanna Ekstein, die zu jener Zeit Tänzerin im Stora Teatern in Göteborg war und dem Künstler Modell saß.

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Donnerstag, 23. Juli 2009

Dimman, der Nebel, von Gusten Lindberg in Göteborg


Dimman, der Nebel, ist trotz seines symbolhaltigen Namens ein pures Kunstwerk, das Gusten Lindberg im Jahre 1885 in Paris geschaffen hat und ursprünglich in Gips realisiert wurde. Als Gusten Lindberg seine Skulptur "Dimman" bei der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 präsentierte, wurde sie mit der Goldmedaille prämiert.

Dimman in Göteborg ist jedoch nicht die einzige Version der Statue, denn Gusten Lindberg schuf auch ein Exemplar in Marmor für das Nationalmuseum in Stockholm und mehrere Exemplare in Bronze, wovon sich eine heute in der Trädgårdsföreningen in Göteborg befindet.

Die Skulptur Dimman kam über den Restaurantbesitzer Sophus Peterson nach Göteborg, der die Statue 1914 im Lorensbergspark aufstellen ließ. Erst 1975 wurde Dimman dann vom Charles Felix Lindbergs Donationsfond erworben und an seiner heutigen Stelle in der Trädgårdsföreningen aufgestellt.

Gusten Lindberg, 1852 in Stockholm geboren, gehörte zu den Künstlern, die sich der französischen Skulptur hingaben. Seine Arbeiten sind bekannt für ihre graziöse, weiche Form. Lindberg gehörte der Bewegung Opponenterna an, die sich für die Modernisierung der Künstlerausbildung in Schweden einsetzte.

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Mittwoch, 22. Juli 2009

Die Bande der Freundschaft von Wäinö Aaltonen am Näckrosdammen


"Bande der Freundschaft" oder "När vänskapsbanden knytes", eine Bronzestatue, die am Näckrosdammen in Göteborg neben dem Kinderspielplatz steht wurde am 8. Mai 1955 eingeweiht. Unter den Gästen befanden sich nicht nur die bedeutendsten Politiker Göteborgs, sondern auch eine Delegation aus dem finnischen Åbo.

Die Skulptur "När vänskapsbanden knytes" war nämlich ein Geschenk des finnischen Ortes Åbo (Turku),der damit den Göteborgern seine Dankbarkeit über die große Hilfe während der Kriegsjahre ausdrücken wollte. Das Werk wurde von keinem geringeren geschaffen als dem finnischen Skulpteur Wäinö Aaltonen, der die Statue "Kun ystävyyssuhteet solmitaan" nannte.

Das junge Paar auf Pferden wird von Aaltonen in trauter Zweisamkeit dargestellt, ein Treffen, das die tiefe Freundschaft zweier Personen ausdrückt. Wäinö Aaltonen, der Mitglied der Finnischen Akademie war und 1966 starb, realisierte einige der bedeutendsten Skulpturen Finnlands. Aaltonen wurde 1969 ein eigenes Museum in Turku gewidmet.

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Dienstag, 21. Juli 2009

Flaggenstangen (Flaggmaster) am Gustav Adof Torg in Göteborg


Die Flaggenstangen, Flaggmaster, oder genauer genommen deren Fundamente bleiben oft unbeachtet von den Spaziergängern am Gustav Adolf Torg in Göteborg, obwohl sich hier wahre Kunstwerke befinden. Jedes der drei Fundamente beherbergt einen Teil der Geschichte Göteborgs.

Am Mast, der dem Hamnkanalen am nächsten liegt, findet man die Geschichte der Industrialisierung Göteborgs mit einigen der bekanntesten Motiven der Stadt: Der Skansernas Kronan, dem Lejonet und der Domkyrkan. Auf der Seite, die zum Gustav Adolf Torg zeigt, findet man auch die Inschrift "Mig leder solen, eder skuggan".

Die Bronzereliefs wurden vom schwedischen Künstler Bror Chronander im Jahre 1932 realisiert, der auch einige der bekannteren Skulpturen Göteborgs geschaffen hat. Die Reliefs hat Chronander nach Motiven des damaligen Chefs des Göteborger Kunstmuseums erstellt, die eine Hommage an Charles Felix Lindberg darstellen.

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Montag, 20. Juli 2009

Venus hemlighet oder das Geheimnis der Venus von Lenny Clarhäll in Göteborg


Die Göteborger Oper am Lilla Bommen ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sie bekam auch gleichzeitig mehrere künstlerische Werke mit auf den Weg, die die Verbindung von Schaffenskraft und der Geschichte Göteborgs ermöglichen.

Drei der fünf künstlerischen Arbeiten, die eine Einheit mit der Oper bilden wurden vom schwedischen Skulpteur Lenny Clarhäll geschaffen, der bekannt dafür ist Realität und Kraft mit volkstümlichem Ton verbinden zu können und die Kunst auch jenen nahe bringt, die sich wenig um Kunst kümmern.

Am Eingang der Oper entdeckt man Lenny Clarhälls Werk "Venus hemlighet", das Geheimnis der Venus. Venus kann hier als Ergänzung und Gegenpol zu Poseidon am Götaplats gesehen werden, denn Venus entsteigt der Gischt des Meeres, sie ist die Stammmutter des römischen Volkes, aber auch die Göttin der Liebe, des erotischen Verlangens und der Schönheit.

Niemand kennt das Geheimnis der Venus und die Form, die ihr Lenny Clarheäll gab kann sowohl ein Segel ausdrücken mit dem Venus durch die Welt der Oper segelt als auch ein Requisit, das für die nächste Aufführung nötig ist.

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Sonntag, 19. Juli 2009

Charles Felix Lindberg von Jan Steen am Bältesspännareparken


Charles Felix Lindberg war geboren in Göteborg und machte als Kaufmann ein Vermögen. Den größten Teil dieses Vermögens vermachte er nach seinem Tode 1909, in Form einer Stiftung, der Stadt Göteborg. Auf diese Weise half er bei der Entwicklung des Botanischen Gartens, des Schlosswaldes und, er zeichnet für zahlreiche Skulpturen Göteborgs.

Die Statue, realisiert vom schwedischen Künstler Jan Steen, zeigt Charles Felix Lindberg bei einem seiner typischen Spaziergänge in Göteborg. Außer der typischen Kleidung der Epoche hält Lindberg auch einen kleinen Strauss mit Buschwindröschen in seiner linken Hand. Niemand weiß, wem der Blumenstrauß gewidmet ist, oder ob die Blumen einen Hinweis auf den Botanischen Garten geben, der die Buschwindröschen als Symbol trägt.

Charles Felix Lindberg bedachte Göteborg in seinem Testament aus folgendem Grund: Weil er "tillbragt större delen af sitt lif" in der Stadt und "och för hvars utveckling han städse hyst lifligt intresse". Lindberg zeigte sich damit bis lange nach seinem Tode als wahrer Göteborger.

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Samstag, 18. Juli 2009

Evert Taube von Eino Hanski am Jussi Björlings Plats in Göteborg


Evert Taube ist in Göteborg geboren und war ein Allroundkünstler. Er schrieb komponierte, spielte Laute und wurde der bedeutendste Troubadour Schwedens. Es gibt keinen Allsång in Schweden, bei dem nicht zumindest ein Lied von Evert Taube gesungen wird.

Eino Hanski, der 1945 aus der Sowjetunion nach Schweden zog schuf 1996 die lebensgroße Skulptur Evert Taubes, die heute am Jussi Björling Plats ihr Zuhause fand.

Die Taubeskulptur wurde von zahlreichen Privatpersonen, Firmen, der Stadt Göteborg und der Taubegesellschaft Västanvind finanziert. Sie wurde am 10. August 1996 im Beisein von Göran Johansson enthüllt. Auf einer Plakette zu Fusse des Troubadours kann man lesen: "Evert Taube född 12/3 1890, Stora Badhusgatan 7, Göteborg. Statyn i skala 1/1 (168 cm hög) utförd av Eino Hanski. Rest den 10/8 1996 av Västanvind, Astri & Evert Taubes vänner. "

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Freitag, 17. Juli 2009

Poseidon von Carl Milles am Götaplatsen im zentralen Göteborg


Eigentlich sollte den Götapatsen schon zum 300. Jubiläum der Stadt eine Skulptur schmücken, die Göteborg symbolisiert, aber da zwischen Überlegung und der Feier zu wenig Zeit blieb um ein entsprechendes Denkmal zu schaffen, fanden die Teilnehmer 1923 nur einen provisorischen Brunnen aus Holz.

Erst vier Jahre später, im Jahre 1927, wurde der heutige Bronzebrunnen an seinem Platz aufgestellt. Der Brunnen selbst ist mit zahlreichen Meerestieren und Fabelgestalten versehen, die von Carl Milles geschaffen wurden noch bevor die monumentale Skulptur Poseidon seinen Platz fand.

Poseidon, der Meeresgott, wurde im Jahre 1927 von Carl Milles fertig gestellt und am 20. November 1927 eingeweiht. Poseidon wird, wie es eines Gottes würdig ist, von sechs kleineren Skulpturen begleitet, die alle eine Beziehung zum Meer haben, wie auch Göteborg, deren Entwicklung und Größe von seinem Meereszugang abhängig war.

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Donnerstag, 16. Juli 2009

Non Violence von Carl Fredrik Reuterswärd in Göteborg


1993 initiierte der schwedische Künstler Carl Fredrik Reuterswärd das Non-Violence Projekt mit seiner Hauptstelle in Stockholm, das im Jahre 2000 nach Miami verlegt wurde. Das Ziel dieser Bewegung war jugendliche Gewalt zu reduzieren und die Gesellschaft in der Weise zu ändern, dass Jugendliche ihre Probleme auf friedliche Weise und ohne Gewalt lösen lernen.

Symbol dieser Bewegung wurde eine verkotete Pistole, die heute unter anderem an der Kungsportsavenyn in Göteborg zu sehen ist. Das Original dieser Bronzeskulptur wurde von Carl Fredrik Reuterswärd nach dem Tode von John Lennon geschaffen um an dessen Tod zu erinnern.

Die Non Violence Pistole in Göteborg wurde von Annemarie und Sven-Åke Sjöholm aus Marstrand finanziert und 1997 an der Kreuzung der Kungsportsavenyn und der Engelbrektsgatan aufgestellt um im Zentrum Göteborgs für ein Verhalten nach dem Prinzip des Non-Violence Projekts zu werben.

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Mittwoch, 15. Juli 2009

Spjutbäraren, der Speerwerfer, von Polykleitos in Göteborg


Auf den Treppen des Göteborger Kunstmuseums am Götaplatsen stehen vier Skulpturen aus griechischer Zeit. Die etwa zwei Meter hohe Bronzestatue links ist eine Kopie des Spjutbäraren (Speerwerfer) von Polykleitos und wurde im Jahre 1931 dort aufgestellt.

Der Speerwerfer ist eine Kopie der Originalskulptur, die sich auf Pompej befindet und etwa 400 Jahre vor Christus geschaffen wurde. Die Kopie des Kunstwerks wurde, wie so viele andere in Göteborg, vom Charles Felix Lindbergs Donationsfont finanziert und von der Gießerei L. Rasmussen in Kopenhagen nach einem Gipsabdruck erstellt.

Polykleitos arbeitete etwa 460 bis 405 vor Christus und arbeitete vor allem mit Bronze und Marmor. Während seines Wirkens hat er mehrfach Statuen von Sportlern geschaffen, die zu jener Zeit einem griechischen Ideal entsprachen. Spjutbäraren, der Speerwerfer, ist die bekannteste Statue von Polykleitos und drückt die physische Perfektion aus, den Ausgleich zwischen Spannung und Ruhe in Hüften und Axeln. Zahlreiche spätere Künstler nahmen die von Polykleitos geschaffenen Proportionen der Statue als Basis für ihre eigenen Werke.

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Dienstag, 14. Juli 2009

Die Frau am Hafen oder des Seemanns Frau von Ivar Johnsson


Kvinna vid havet oder Die Frau am Hafen ist in Göteborg mehr als die Frau des Seemanns oder, genauer gesagt, als Sjömanshustrun bekannt. Die von Ivar Johnsson geschaffene Statue, die seit 1997 als Replik auch in Liseberg zu finden ist, drückt das vergebliche Warten aus und das Leiden aller Frauen, die in ihrer Familie einen Seemann haben.

Die Kvinna vid havet soll aber auch an all die schwedischen Seeleute erinnern, die im ersten Weltkrieg ihr Leben auf See gelassen haben. Am Fuße des 57 Meter hohen Turmes (ohne Statue) findet man die Namen der 690 Seeleute sowie die Namen der 98 Schiffe auf denen sie umkamen.

Ivar Ivar Johnsson, einer der bedeutendsten schwedischen Monumentalskulpteure, dessen Werke sich auf zahlreichen öffentlichen Plätzen Schwedens befinden schuf die Statue der Frau am Hafen neben dem Seefahrtsmuseum vermutlich 1932, da der Turm selbst bereits 1933 eingeweiht wurde.

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Montag, 13. Juli 2009

Die Bande der Freundschaft von Wäinö Aaltonen am Näckrosdammen


"Bande der Freundschaft" oder "När vänskapsbanden knytes", eine Bronzestatue, die am Näckrosdammen in Göteborg neben dem Kinderspielplatz steht wurde am 8. Mai 1955 eingeweiht. Unter den Gästen befanden sich nicht nur die bedeutendsten Politiker Göteborgs, sondern auch eine Delegation aus dem finnischen Åbo.

Die Skulptur "När vänskapsbanden knytes" war nämlich ein Geschenk des finnischen Ortes Åbo (Turku),der damit den Göteborgern seine Dankbarkeit über die große Hilfe während der Kriegsjahre ausdrücken wollte. Das Werk wurde von keinem geringeren geschaffen als dem finnischen Skulpteur Wäinö Aaltonen, der die Statue "Kun ystävyyssuhteet solmitaan" nannte.

Das junge Paar auf Pferden wird von Aaltonen in trauter Zweisamkeit dargestellt, ein Treffen, das die tiefe Freundschaft zweier Personen ausdrückt. Wäinö Aaltonen, der Mitglied der Finnischen Akademie war und 1966 starb, realisierte einige der bedeutendsten Skulpturen Finnlands. Aaltonen wurde 1969 ein eigenes Museum in Turku gewidmet.

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Sonntag, 12. Juli 2009

Sven Adolf Hedlund von Per Hasselberg in Göteborg


S. A. Hedlund (1821 – 1900) gehört zu den Wahlgöteborgern, die in der Vergangenheit eine große Bedeutung für die Entwicklung Göteborgs hatte. Hedlund war Journalist, im Reichstag und Kommunalpolitiker, der sich vor allem für eine soziale Politik und eine soziale Literaturbewegung einsetzte.

Sven Adolf Hedlund war in seinen letzten Lebensjahren Chefredakteur der "Göteborgs Handels- och Sjöfartstidning. Zahlreiche Bücher der Göteborger Universitätsbibliothek wurden auf seine Anweisung gekauft.

Per Hasselberg, ein schwedischer Skulpteur, der vor allem in Paris arbeitete und sich einen Namen für seine sensuelle Skulpturen machte, schuf um 1906 die Bronzebüste "S. A. Hedlund", die zuerst im Göteborger Museum ausgestellt wurde und schließlich 1924 an seinem heutigen Platz an der Vasagatan fand.

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Samstag, 11. Juli 2009

Prometheus von Simittchiev am Vallgraven in Göteborg


Prometheus erhielt, zusammen mit seinem Bruder Epimetheus, den Auftrag die Menschen zu schaffen und ihnen alles mit auf den Weg zu geben, das sie zum Überleben brauchten. Prometheus schuf den Menschen aus Ton und stahl von Zeus das Feuer, das er der Menschheit mit auf den Weg gab.

Vassil Simittchiev, der 1938 in Bulgarien geboren wurde und 1975 nach Schweden umzog nahm diese Legende als Ausgangspunkt für seinen Prometheus aus Bronze und Beton, der 1995 am Bastionsplats am Vallgraven seinen Platz fand.

Die Skulptur "Prometheus" wurde, wie so viele andere öffentliche Kunstwerke vom Charles Lindberg Donationsfond finanziert und von der Trädgårdsföreningen anlässlich der Ausstellung "Skulptur - från granit till gelé" gekauft.

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Freitag, 10. Juli 2009

Källan, die Quelle, von Bård Breivik an der Göteborger Oper


Am 25. Oktober 1994 wurde, gleichzeitig mit der neuen Oper in Göteborg, die Skulptur "Källan", die Quelle, am Jussi Björlings Plats an der Oper eingeweiht. Realisiert wurde die Skulpur vom Norweger Bård Breivik, der für die Schaffung der Quelle zu schwedischem rotem Vångagranit (Vanga) griff.

Im Hintergrund der Skulptur sieht man, je nach Position, die Oper, Nordstan, den Freihafen, Lilla Bommen Torg oder auch den Läppstiftet und den Barken Viking.

Der 8 Meter hohe rote Monolit drückt durch das ständig von der Spitze fließenden Wassers eine Quelle aus, die sich auch auf die Schaffenskraft und das Programm der Göteborger Oper übertragen lässt.

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Donnerstag, 9. Juli 2009

Olof Wijk im Bältesspännareparken in Göteborg


Olof Wijk ist am 9. Oktober 1786 im Göteborger Stadtteil Masthugget geboren und war ein bedeutender Geschäftsmann und Politiker, der maßgeblich an der Entwicklung der Kungsportsavenyn, die am Bältesspännareparken vorbeiführt, beteiligt war.

Die Granitbüste wurde von Artur Johansson als freie Nachbildung zum Original von J. P. Molin geschaffen und 1956 an der heutigen Stelle errichtet. Die Finanzierung der Granitbüste erfolgte durch den Charles Lindbergs Donationsfond, der auch die Schaffung zahlreicher anderer öffentlicher Kunstwerke in Göteborg ermöglichte.

Der Sockel der Büste trägt folgende Inschrift: "OLOF WIJK 1786-1856 ALLÉNS FRÄMJARE".

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Mittwoch, 8. Juli 2009

Karin Boye von Peter Linde vor der Stadtbibliothek in Göteborg


Karin Boye wurde 1900 in Göteborg geboren und beging mit 40 Selbstmord. Die Dichterin hat für Göteborger eine große Bedeutung, weshalb sie auch 1987 in Form einer Statue vor der Göteborger Stadtbibliothek verewigt wurde. Das Kunstwerk wurde von Peter Linde geschaffen, der sich dabei auf ihre Gedichte "Önskan" und "Jag vill möta" stützte. Der Bronzestatue "Karin Boye" wird von Göteborgern täglich eine Blume gereicht, die die Statue anschließend in ihrer rechten Hand trägt.

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Dienstag, 7. Juli 2009

Gustav II. Adolf von Erland Fogelberg auf dem Gustav Adolf Torg in Göteborg


Auf dem Gustav Adolf Torg, vor den Verwaltungsgebäuden Göteborgs, findet man die Monumentalskulptur des Stadtgründers Gustav II. Adolf (1594 - 1632). Am Sockel der Statue kann man folgende lesen: "Åt konung Gustaf Adolf den Store, Götheborgs grundläggare, af Stadens invånare, År 1849". Der Legende nach soll der ausgestreckte Finger Gustav II. Adolfs auf die Stelle zeigen an der die Stadt Göteborg liegen soll.

Auch wenn diese Legende, die sich auf die Stadt innerhalb des Wallgrabens richtet, glaubwürdig ist, so existierte Göteborg jedoch schon vor Gustav II. Adolf und falls die Legende stimmt, so stand er bei seiner Aussage nicht auf dem Gustav Adolf Torg, sondern auf dem Hügel Otterhällan. Die Statue selbst zeigt auch einen König, der weitaus älter ist als Gustav II. Adolf war als er die Stadt gründete.

Im Jahre 1845 bestellte Göteborg bei Erland Fogelberg die Statue Gustav II. Adolfs, wobei das Original leider nie nach Göteborg kam, denn die erste Gussarbeit, die in Rom stattfand, war schlechter Qualität und wurde nie ausgeliefert. Nach diesem ersten Versuch wurde ein Wachsmodell der Skulptur nach München geliefert, wo die zweite Statue Gustav II. Adolfs gegossen wurde. Das Schiff mit dem Kunstwerk sank jedoch in der Nordsee und die Bergungsfirma wollte eine so hohe Summe, dass Göteborg auf die Auslieferung verzichtete. Erst die dritte, ebenfalls in München gegossene Skulptur, wurde dann im Jahre 1854 auf dem Gustav Adolf Torg aufgestellt.

Bengt Erland Fogelberg (1786 - 1854) wurde in Göteborg geboren und machte mehrere Ausbildungen bis er schließlich die Konstakademien in Stockholm besuchte. Anschließend verbrachte er einige Jahre in Paris und vor allem in Rom. 1833 wurde er Lehrer an der Konstakademien und 1848 schließlich königlicher Statuenbildhauer. Erland Fogelberg war stak von den nordischen Gottheiten angetan, deren Statuen man in mehreren Museen Schwedens findet.

Copyright Text und Foto: Herbert Kårlin